DER GRÜNDER HANS STAEGER.

Unternehmer, Visionär, Netzwerker.

Große Unternehmerpersönlichkeiten sind ihrer Zeit immer ein gutes Stück voraus. Das gilt in hohem Maße für den Gründer von OCTANORM, Hans Staeger. Nicht nur für zukunftsweisende Produkte hatte er ein visionäres Gespür, er trieb Entwicklungen wie Nachhaltigkeit, Globalisierung und Networking voran, lange bevor diese Begriffe überhaupt auf der Agenda der Unternehmen standen.

Der Werdegang von Hans Staeger begann an keiner Eliteuniversität, sondern mitten im Chaos des Zweiten Weltkriegs. Mit gerade mal 16 Jahren wurde er 1944 zu den Gebirgsjägern eingezogen. In einem Alter, in dem junge Männer sich normalerweise auf ihr Abitur vorbereiten, fand er sich dann in amerikanischer Kriegsgefangenschaft wieder. Nach seiner Entlassung 1946 schickte man ihn zu Fuß quer durch Deutschland. Immerhin lernte er auf diesem Marsch die Frau kennen, mit der er dann bis zu seinem Lebensende verheiratet war und mit der er drei Söhne hatte. Wie viele der Unternehmerpersönlichkeiten, die zum Motor des legendären Wirtschaftswunders werden sollten, war Hans Staeger das, was man einen Selfmademan nennt. Nach einem kurzen Aufenthalt im damals von Russland besetzten Osten Deutschlands, kam er nach Schwaben und baute sich als Zimmermann eine neue Existenz auf. Dabei lernte der gebürtige Berliner die Schwaben mit ihrem besonderen Fleiß sehr zu schätzen. Elf Jahre nach Ende des Kriegs legte Staeger seine Meisterprüfung als Schreiner ab und übernahm gleich die Betriebsleitung bei der Firma Raumtechnik in Untertürkheim, zwei Jahre später stieg er zum Teilhaber des Unternehmens auf. Gemeinsam mit Manfred Malzacher entwickelte er in den folgenden Jahren das RTS-Regalbausystem, das wenige Jahre später in die Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgenommen wurde. Inzwischen hatte Staeger sich ganz dem Thema Messen verschrieben und wurde 1963 Gründungsmitglied des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (FAMAB). Im Jahr 1969 gründete er dann OCTANORM.

 

Auch wenn die Staeger KG Raumtechnik mittlerweile zu einem der wichtigsten Messebauunternehmen in Deutschland geworden war, trennte er sich bald von seinen Anteilen, um sich ohne Interessenskonflikte ganz auf OCTANORM konzentrieren zu können. Von Anfang an legte der Unternehmer großen Wert auf Vernetzung, und die sollte schon bald um den ganzen Erdball reichen. Was er in den Jahren bis zu seinem Ausscheiden 1995 sonst noch alles bewegte, können Sie auf den Seiten 8 bis 9 nachlesen. Dass OCTANORM unter seiner Ägide zu einem Unternehmen aufstieg, das heute in über 80 Ländern der Welt aktiv ist, liegt wohl an mehreren Faktoren. Staegers Erfindergeist ist dafür genauso verantwortlich wie sein besonderes Verhandlungsgeschick und sein Talent, Verbindungen zu schaffen und sie auch über Jahrzehnte erfolgreich zu pflegen. Auch privat begeisterte er sich für das Thema Technik, er liebte schöne Autos und raffinierte Uhren, letztere widmete er nach dem Ausscheiden bei OCTANORM ein selbstverfasstes Buch.

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